Das SPHaus bringt die Natur wieder zurück.
Wer sich bisher noch nie mit der Dachbegrünung auseinandergesetzt hat, möchte ich im Folgenden die Eigenschaften, den Aufbau und die Vor- und Nachteile aufzeigen.
Die Eigenschaften einer Dachbegrünung
Verlängerung der Dachlebensdauer
Die Haltbarkeit eines „nackten“ Flachdaches beträgt selbst bei fachgerechter Ausführung im Schnitt nur 15 – 25 Jahre.
Die Ursachen hierfür liegen in den extremen Umweltbedingungen, denen die ungeschützte Dachabdichtung im Laufe des Jahres ausgesetzt ist. Auch in unserem gemäßigten Klima sind freibewitterten Flachdächern Temperaturschwankungen von bis zu 100 Grad im Jahresverlauf und 60 Grad innerhalb von 24 Stunden keine Seltenheit. UV-Strahlung und hohe sommerliche Ozonkonzentrationen beschleunigen den Alterungsprozess der Dachabdichtung zusätzlich. Die Folge: Materialermüdung, Schrumpfungsprozess, Rissbildung und Undichtigkeiten.
Bei begrünten Dächern liegt die Dachabdichtung geschützt in einem gleichmäßig temperierten Bereich. Hitzeabschirmung im Sommer und Wärmedämmung im Winter sorgen dafür, dass sich der Temperaturstress für die Dachabdichtung in engen Grenzen hält. 35 Grad im Jahresverlauf und 15 Grad im Tagesverlauf werden in der Regel nicht überschritten.
Zusätzlich schützt die Begrünung die Dachhaut auch vor mechanischer Beschädigung durch Hagelschlag, Windsog, Vandalismus und Sylvesterraketen.
Zahlreiche begrünten Dächer aus den 70er Jahren beweisen, fachgerecht ausgeführte Dachbegrünung können die Lebensdauer der Abdichtung ohne weiteres verdoppeln.
Ein normal gedecktes Dach mit Dachziegeln musste in dieser Verlaufzeit bereits einige Austäusche erfahren.
Schutzschicht
Das Gründach schützt die Dachhaut vor Beschädigung und Verwitterung. Es verhindert das Aufheizen durch die Sonneneinstrahlung, reduziert Spannungen und verlängert die Haltbarkeit der Abdichtung.
In einem normalen Dach werden Isoliermatten eingebracht. Dennoch wird das Knacken des Holzes bei hoher Hitzeeinwirkung hörbar.
Strahlenschild
Durch den mehrschichtigen, porösen und schweren Dachaufbau dringt Schall nur schwer in das Innere. Es könnte aber auch sein, dass das Mobiltelefonieren zu einem Empfangsproblem führen kann.
Wärmekissen
Im Sommer kühlt das Grün durch Verdunstung. Im Winter wärmt es, weil es Wind abhält und Wärme speichert. Differenzen von 15 Grad über/unter der Pflanzenschicht sind belegt. Das entspricht 40% weniger Wärmeverlust.
Lebensraum
Auf dem begrünten Dach siedeln sich zuerst Insekten und Kleinstlebewesen an, später auch Vögel. Ungestört vom Menschen, wenn das grüne Dach nicht als einen zusätzlichen Garten benützt wird, etabliert sich dort ein geschützter Lebensraum für seltene und bedrohte Tiere.
Luftfilter
Der dichte Pflanzenteppich auf dem Dach filtert Staub, Schwebeteilchen und Schadstoffe aus der Luft wie ein Kamm. Über die Photosynthese verwandeln die Pflanzen das Treibhausgas CO2 in frischen Sauerstoff.
Wasserspeicher
Gründächer halten Regenwasser zurück. Pflanzen und Substratschicht speichern es.
50-90% gehen über die Photosynthese und Verdunstung an die Luft zurück. Überschüssiges Wasser erreicht zeitverzögert die Kanalisation und entlastet damit die Klärwerke. Mit entsprechenden Wasserspeicher kann sogar das Abfließen in die Kanalisation ganz vermieden werden.